Von Klam nach St. Thomas am Blasenstein. Ausflug ins Untere Mühlviertel

Von Klam nach St. Thomas am Blasenstein

Erlebnisreicher Ausflug ins Untere Mühlviertel 

Ein warmer Tag im April mit Saharastaub in der Luft. Wir fahren nach Au bei Saxen und besuchen erst einmal die Klamschlucht. Da ich diese in einer meiner nächsten Bücher genauer beschreiben werde, gibt es diesmal nur ein paar Impressionen davon:

Die Schlucht ist nicht sehr lange, entfaltet aber mystische Stimmung, wie hier an der Aussichtsplattform:
Das Drachenloch: Erschlug hier gar Siegfried den Drachen aus der Nibelungensage?
 Unser Hund zeigte sich jedenfalls vom Klambach begeistert.
Am Ende führt der Weg zur Burg Clam, die leider für Führungen noch geschlossen war.
Die Mitte des 12. Jahrhunderts errichtete Burg sieht aber auch von außen recht interessant aus und wurde "von allen Kriegen wunderbarerweise verschont", wie es Gerhard Stenzel in seinem Buch "Von Burg zu Burg in Österreich" beschreibt.

Danach kehrten wir um und fuhren über Saxen und Klam etwa 17 Kilometer weiter nach St. Thomas am Blasenstein, dessen Wallfahrtskirche weit ins Land blickt.
Wir steigen die Stiegen hoch zum Aussichtsplatz Oberer Burgstall. Doch heute ist die Sicht leider stark durch den Saharastaub eingeschränkt. Am Oberen Burgstall befand sich von 1050 bis 1230 die mittelalterliche Burg Plasenstein, von der kaum noch Reste vorhanden sind. Weiters erkennt man eine vorchristliche Kultstelle mit zwei Lichtschalen, in denen Talg entzündet wurde. Die Steine der Burg wurden um 1300 zum Bau der ersten, noch kleineren Kirche verwendet.
Vom Burgstall besteht Sichtverbindung zur Burg Clam, zur Ruine Klingenberg und zur Ruine Ruttenstein. Die Ruine Klingenberg wollen wir heute auch noch besuchen.
Dann wenden wir uns der Wallfahrtskirche selbst zu. Der Eingang zum unterirdischen Kreuzgang erweckt unsere Neugierde.
Er führt zur Gruftkammer mit der Mumie des "luftg'selchten Pfarrers".
Sehr geheimnisvoll! Rechts kommt man zur Vitrine mit der Mumie. Gegen Münzeinwurf wird die Vitrine beleuchtet. Vermutlich handelt es sich beim Leichnam um Franz Xaverius Sydler de Rosenegg, der im Jahre 1746 verstarb. Um seine Mumifizierung ranken sich zahlreiche Rätsel, die wissenschaftlich noch nicht ergründet werden konnten.
 Nach der kurzen Ortsbesichtigung fahren wir zu den Zigeunermauern, einer Felsformation, die zum Naturdenkmal erklärt wurde. Nach kurzem Fußweg erreichen wir die Felsen. Der Opfertisch samt den Höhlenkammern lässt auf einen alten Kultplatz schließen. Angeblich diente die Zigeunermauer auch als Unterschlupf für den berüchtigten Räuberhauptmann Hans Jörg Grasel, der am 31.1.1818 hingerichtet wurde.

Unser letztes Tagesziel ist die Ruine Klingenstein. Mit dem Auto kann man bis zum Forsthaus fahren. Von dort führt ein breiter Forstweg zum Eingang der Ruine.
Die Ruine wird derzeit renoviert, kann aber gegen eine Spende frei besichtigt werden.
Ein Mann fordert mich im Spass auf mitzuhelfen. Dann führt er uns durch das Ruinengelände und erzählt uns einiges über die Bauarbeiten, z.B. dass der fast 100 Meter tiefe Brunnen zum Teil wieder ausgegraben wurde.
Der Bergfried mit einem Gerüst aus Lärchenholz kann derzeit nicht erstiegen werden, doch genießt man auch von daneben instruktive Ausblicke.
  Einige Details sind recht gut erhalten, so wie diese Zisterne.
Eine Rille im Fels verratet, dass der Aufgang einst durch einen gedeckten Gang erfolgte, dessen Dach im Fels verankert war.
Die im 12. Jahrhundert errichtete Burg diente einst als Kreidfeuerstation zur Warnung von herannahenden Feinden. Ebenso wie von St. Thomas am Blasenstein besteht eine Sichtverbindung zur Ruine Ruttenstein.
Wir nehmen uns vor bald wiederzukommen und demnächst die Ruine Ruttenstein zu erkunden. Dann kehren wir zurück zum Forsthaus, wo eine Wegtafel die 7 Zinnen in nur 6 Minuten Gehzeit ankündigt. Wir besuchen auch noch diese, stellen aber fest, dass man solche Felsformationen fast überall im Wald sieht. Unmittelbar davor stelle ich am Zugang zu den 7 Zinnen fest, dass hier Bruchsteine zu einer Mauer aufgeschlichtet wurden. Möglicherweise scheint dieser Ort zusätzlich von Menschenhand befestigt gewesen zu sein.
Schließlich treten wir die Rückreise an.



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