Über die Kienstockspitze zum Seekopf - ein wildromantischer Felskamm im Dunkelsteiner Wald

Über die Kienstockspitze zum Seekopf

 Ein wildromantischer Felskamm im Dunkelsteiner Wald


Angeregt vom Blog des Robert Rosenkranz wollte ich diesen Geheimtipp, der nicht in allen Karten eingezeichnet ist, schon länger kennenlernen. Ende März war es dann soweit. Ich fuhr über Mautern zum Parkplatz vor den Häusern von Oberkienstock. Tafeln kündigen den Weg Nr. 653 zum Seekopf an, welcher hinter den Häusern von Oberkienstock in einen Graben einbiegt.
Ein Steig zweigt gleich zu Beginn des Grabens links ab. Eine Tafel warnt vor Privatgrund:


An einem Aussichtsbankerl vorbei leitet der zunehmend steinige Weg, der als Stoasteig treffend benannt ist, zügig hinauf zu den ersten Felsen. Anfangs hält sich die Trasse meist links vom Felskamm.
Es folgt ein schöner, flacher Aussichtsplatz mit schönem Blick zur Donau, der sich auch gut für eine Rast anbietet:
Danach wendet sich der Steig auf die rechte Seite des Felskammes.

 Nun wird ein erdiger Steilhang bezwungen und bis an den Wandfuß einer Felswand gequert. Von dort führt der Weg nicht in die rechte Flanke, sondern zurück leicht links haltend in eine Felsscharte, von der sich die aussichtsreiche Felsanhöhe von der Hinterseite einfach erreichen lässt. Ein toller Donautiefblick entschädigt für die Mühen.
Um die Fortsetzung des Weges über den Felskamm zu erreichen, muss man ein kurzes Stück hinunter steigen, da der Kamm an dieser Stelle etwas zerklüftet ist. Rechts findet man eine kurze steile Rinne, die den Zugang zur dahinter liegenden Kammpassage erleichtert. Links haltend gelangt man zur Tafel "ÖAV Stoasteig". Links weiter kommt man zu einer Felspassage, die man in einfacher Kletterei hinab steigt.
Dann weicht der Steig in die rechte Flanke aus, wobei man mit Höhenverlust den Steinmandln folgt. Steil wird der Felsaufbau der Kienstockspitze von der Südseite erklommen. Hier gibt es 2 Möglichkeiten, den Gipfel zu erreichen. Der direkte Aufstieg von Süden über eine steile Felsstufe oder etwas leichter über die Ostseite, wo ein Pfad bis zu einer etwa 1 1/2 Meter hohen Felsstufe führt, die es zu überklettern gilt. Das gelang sogar meinem Hund, obwohl ich ihr sagte, sie soll auf mich warten...
Bild vorher: Blick zurück auf Weißenkirchen und die Donau...Bild danach: Tiefblick auf Wösendorf
Die kleine Gipfelhochfläche der Kienstockspitze erweist sich als toller Rastplatz.
Obwohl der Gipfel nicht in allen Karten eingetragen ist, überrascht doch die Fülle an Eintragungen im Gipfelbuch. Beim Durchblättern fällt mir auch der Name eines bekannten ORF-Moderators der ZiB auf. Nach der Rast kehre ich und mein Hund zur südlichen Einschartung zurück. Ein paar Meter weiter zeigt sich die Kienstockspitze im Rückblick:
Im weiteren Anstieg weichen die Felsen fast vollständig einem dichten, einförmigen Buchenwald. Nach der Abzweigung zum Meurersteig steht man vor der Aussichtswarte am vollständig bewaldeten Gipfel des Seekopfes.
So ganz vertrauenerweckend erscheint mir die Konstruktion nicht so ganz. Bei guter Fernsicht lohnt es sich aber hinaufzugehen. Der Blick zur Donau ist zwar etwas verdeckt, doch im Süden reicht das Panorama vom Schneeberg, Rax und Göller über Hochveitsch, Hochschwab, Ötscher und Dürrenstein:

Nachdem die Fay unten schon zum Winseln beginnt, kehre ich zurück und wir brechen wieder auf. Den Retourweg wählen wir jetzt über den markierten Meurersteig, der hervorragend für den Abstieg geeignet ist, landschaftlich aber weit weniger sehenswert ist als der Stoasteig. Über viele Serpentinen schraubt sich die Steigtrasse abwärts durch den dichten Wald. Nur einmal spendet ein felsiger Kamm spärlichen Ausblick hinüber zur nordöstlichen Grabenseite, wo der Stoasteig verläuft. Weiter unten kann man entweder steil über den direkten Weg absteigen, oder den besser trassierten Steig über die westliche Grabenseite wählen. Letzterer ist sicher vorteilhafter, denn im Graben selbst liegt oft tiefes Altlaub, unter dem sich auch größere Steine befinden. Hier kann man besonders im Abstieg sehr leicht stolpern, wie ich selbst erfahren musste. Egal, manche küssen den Boden ja auch freiwillig :-) Kurz vor der Abzweigung zum Stoasteig mündet der westliche Steig wieder in den Graben ein. Zu meiner Verblüffung treffe ich dann auch noch den Blogger Robert Rosenkranz, der mich zu dieser Tour inspirierte. Ich war wohl zu überrascht, ihm das zu sagen, also blieb's bei einem kurzen Gruß. Dann standen wir auch schon vor dem Parkplatz...
Weil mein Hund schon keine Wasservorräte mehr hatte und im Graben kein Wasser zu finden war, fuhr ich noch nach Rossatzbach zum Donaustrand gegenüber Dürnstein.

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