Vom Trawiestal zum Wetzsteinkogel (1826m)
Ein stiller, unbekannter Gipfel im zentralen Hochschwabmassiv
Eine Bergtour im Herbst der vergangenen Jahre: vom Bodenbauer zur Trawiesalm und durchs Bogenkar auf den Wetzsteinkogel. Inmitten seiner 2000er Nachbarn eigentlich nur ein kleiner Ausläufer. Ortskundige Wanderer setzen meistens noch den Aufstieg fort in Richtung Zagelkogel, doch ich begnüge mich mit dem Wetzsteinkogel, der imposante Nahblicke zur Stangenwand und ins Bogenkar schenkt.
Zu Beginn herrscht noch herbstliche Nebelstimmung, die jedoch hinter dem Bodenbauer schon aufreißt.
Den Weg ins Trawiestal bin ich schon oft gegangen, er führt über die Hundswand, wo sich im Rückblick der Buchbergkogel zeigt. Den habe ich auch schon teils weglos erstiegen.
Bald hat man vom Wanderweg Durchblicke zu den 2000ern des Trawiestales - zu Beilstein und Stangenwand.
Gegenüber erhebt sich der Festlbeilstein - nicht ganz so hoch, aber nicht weniger imposant.
Dann steht man auf der unbewirtschafteten Trawiesalm, einem sehr malerischen Fleckerl.
Genau nördlich der Trawiesalm (im Aufstiegssinn links) findet man den unmarkierten Einstieg über eine schrofendurchsetzte, unbewachsene Steilflanke ins darüberliegende Bogenkar. Wenn man auf dem markierten Steig weitergehen würde, sieht diese Steilflanke mit dem darüberliegenden Bogenkar so aus:
Die Bewältigung dieser Stelle mit einer Sicherung erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Die landschaftliche Schönheit des Bogenkares ist jedoch jedes Mühsal wert. Die Steilheit des Geländes lässt aber auch nach dieser ersten Steilstufe nicht wesentlich nach.
Dafür entfaltet sich auf engsten Raum eine wilde, alpine Romantik.
Stangenwand und Labenbecher ziehen immer wieder die Blicke auf sich.
Dann kommt die gewaltige Wetzsteinhöhle ins Blickfeld. Darüber thront mein Ziel, der Wetzsteinkogel.
An der Höhle vorbei, bis rechts Rasensteilflanken einen Aufstieg auf den Kamm ermöglichen. Nach ein paar Schritten rechts stehe ich am Gipfel des Wetzsteinkogels (1826m). Imposant ist der Blick auf den nahen Beilstein und die Stangenwand.
In der Ferne erkenne ich Geierhaupt, Griesmauer und Zeiritzkampl.
Rund 400 Höhenmeter wäre es von hier am Kamm zur Hochfläche, jedoch ist das Gelände nicht ganz einfach, wenn man nicht den richtigen Durchstieg findet.
Ich gehe noch ein Stück den schrofendurchsetzten, teils steil abfallenden Wiesenkamm hoch und entscheide dann, wieder umzukehren. Ich sehe auch keine Steigspuren mehr, die mich zum Fortsetzen der Tour bewegen könnten. Im Rückblick der Kamm zum Wetzsteinkogel, dahinter die Festlbeilsteine.
Am gleichen Weg steige ich wieder vorsichtig hinunter. Im Herbst sind die Tage leider kurz und am Spätnachmittag fallen auch schon beim Bodenbauer die Schatten ein...
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