STEIERMARK:
Auf Heidelbeer-Mission zum Gefrorenen See
Ochsenkar, Gamsgrube, Seekarspitze und Große Rübe
Mit der Mautstraße (Staubstraße) zur Edelrautehütte hat Hohentauern den Vorteil eines hohen Ausgangspunktes. Und so startet man bei etwa 1660m Seehöhe und ist etwa 10 Minuten später bei der Edelrautehütte.
Hier biege ich rechts ab, wo ich am Seeabfluss des Kleinen Scheibelsees vorbei komme. Der See selbst liegt aber etwas versteckt in einer Mulde. Man sieht hier gerade noch den Großen Bösenstein und den Hausberg, einem beliebten Ausflugsziel. Vom Bach geht es wieder bergauf bis zum Überstieg im Wald.
Vom Überstieg verliert man leider einige Höhenmeter. Allmählich wird der Waldsteig ziemlich unwegsam, führt über Wurzeln und Steinblöcke, die auch noch feucht sind. Eine dicke Holzleiter hilft über einen Felsabsatz über eine steile Geröllrinne hinunter.
Der teilweise nur trittbreite Steig quert nun einige steile Gräben und führt durch schmale Farngassen. Bald wird der Wegzustand jedoch besser und leicht aufwärts komme ich zu einem Überstieg ins Weidegebiet des Ochsenkares. Vorbei an der Ochsenkarhütte (Jagdhütte) mündet der Steig in einen breiteren Querweg. Dort geht es links weiter.
Zwischen den Bäumen erkennt man bereits die alpinen Rasen der Großen Rübe. Von dort werde ich weglos absteigen.
Der Weg leitet schließlich auf die freien Wiesen hinaus zum Ochsenkarbach. Nun zeigt sich der Große Bösenstein in seiner ganzen Größe.
Stangenmarkierungen leiten über den Bach hinweg zur Nordseite des Ochsenkares. Einige Passagen des Weges sind durch Quellhorizonte und Kuhtritt etwas in Mitleidenschaft gezogen, doch der Steig ist nicht steil und wird zunehmend schöner.
In einer Wegschleife gelangen wir auf einen Bergrücken, über dem sich die Seekarspitze beeindruckend aufbaut. Auch dort werde ich an diesem Tag noch oben stehen.
Vom Bergrücken öffnet sich nun der Blick in die felsumrahmte Gamsgrube. Eine einzigartige Schau hinüber zu den Gipfeln der Sonntagskarspitze, dem Dreistecken und der Seekarspitze!
Die vielen Heidelbeeren am Wegesrand verleiten immer wieder zu Kostproben, sodass ich viele Pausen einlege...
Der markierte Weg ist wirklich sehr schön angelegt und gewinnt mit zunehmender Höhe noch mehr an Attraktivität.
Der wild zerklüftete Verbindungsgrat zwischen Großem Bösenstein und Sonntagskarspitze setzt landschaftliche Akzente. Dort führt sogar ein markierter Steig entlang!
Vorbei an der Seekarspitze erkunde ich bereits für später einen unmarkierten Steig, der einen Aufstieg hinauf zum Gipfel ermöglicht. Eine Wiesenrampe leitet in fast konstanter Steigung zum Kamm hinauf. Aber mein erstes Ziel ist der Gefrorene See.
Und da ist er schon: Der Gefrorene See unter den Felswänden der Sonntagskarspitze. Rechts daneben die Scharte, über die der markierte Steig verläuft.
Hier drehe ich aber um und gehe den markierten Weg zurück, bis der Steig nahe von Blockschutt am nähesten zur Seekarspitze verläuft. Nach einigen weglosen Metern erreicht man die Wiesenrampe, auf der Pfadspuren sichtbar sind. Das Gelände fällt zwar steil ab, aber technisch erfordert der Aufstieg keinerlei Schwierigkeiten.
Und auch der felsdurchsetzte Grat lässt sich seitlich auf einfache Weise umgehen. Links von der Seekarspitze zeigt sich der grüne Kamm zur Großen Rübe, dahinter die Gesäuseberge.
Der Nahblick von der Seekarspitze (2115m) in die Gamsgrube ist traumhaft schön. Sogar der Gefrorene See ist vom Gipfel aus sichtbar. Für eine Rast bietet der steil abfallende Gipfel aber nur wenig Platz.
Die Großen im Blickfeld: Großer Bösenstein, Sonntagskarspitze und Dreistecken von der Seekarspitze
Auch der Felsgrat hinunter in Richtung Großer Rübe lässt sich seitlich über Rasenbänder umgehen. Danach folgt ein genussreicher Höhenspaziergang hinüber zur Großen Rübe (2093m). Der Gipfel vor den Triebener Tauern (Himmeleck, Geierhaupt, Großer Grießstein, Gamskogel,...)
Traumhafter Rückblick auf den zurückgelegten Kammabschnitt...
Von hier sieht man etwas besser in die Felswände des Dreistecken mit dem Gemeinsee, dafür sieht man aber den Gefrorenen See nicht mehr.
Noch einmal das Panorama der Bösensteingruppe vom Großen Bösenstein bis zur Hochhaide.
Talauswärts sind Haller Mauern, Gesäuseberge und Eisenerzer Alpen zu sehen. Nach einer ausgiebigen Rast und Gipfelbucheintrag mache ich mich an den Abstieg. Ich folge dem Kamm noch weiter ostwärts bis zu einem Steinmännchen an einer Geländekante. Von dort quere ich die steil abfallenden Wiesenhänge nach Südwesten. Solange keine Zwergsträucher wachsen geht das einigermaßen. Doch je weiter man hinunter kommt, desto mühsamer wird der weglose Abstieg.
über immer höher werdende Almrauschbuschen, Heidelbeergestrüpp und Wacholdersträucher kämpfe ich mich Meter um Meter abwärts. Ich bin heilfroh, als ich den markierten Weg wieder erreiche.
Bald folgt noch der unangenehme Gegenanstieg im Wald hinüber zum Kleinen Scheibelsee. Diesmal zweige ich auf einem unmarkierten Steig rechts ab und umrunde den versteckten See. An einigen Stellen gibt es Sitzbänke. Im Gegensatz zum Großen Scheibelsee ist dieser See nur wenig besucht. Ich treffe nur ein paar Fischer an. Der unbezeichnete Pfad quert einige Bachrinnen und mündet bei der Edelrautehütte zu den touristischen Trampelpfaden.
Von dort gehe ich diesmal über die Fahrstraße vorbei an der Scheibelalm. Schöner Blick zum Admonter Kaibling, - Reichenstein und Hochtorgruppe...
Abschließend noch der Wegverlauf:
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