CZ/PL: Felsenstädte zwischen Adersbach und Heuschober-Gebirge
Eine interessante Rundreise durch das Sudetenland
Vor ein paar Jahren reiste ich durch Tschechien und durch Polen. Meine Ziele waren die faszinierenden Sandstein-Felsenstädte um Adersbach (Adrspach), Wekelsdorf (Teplice nad Metuji) und Ostas (bei Police nad Metuji) auf tschechischem Gebiet. Von dort ging es nach Polen zum Heuschober-Gebirge (Gory stolowe). Die markanten Sandsteinformationen befinden sich am Rande zwischen dem Riesengebirge und dem Adlergebirge. Die Rückreise erfolgte über die schöne Stadt Klodzko.
Am Beginn stand eine Wanderung durch die ausgedehnte Adersbacher Felsenstadt, die als Teil des Politzer Berglandes zu den Mittleren Sudeten in Nordostböhmen gezählt wird. Malerisch liegt hier ein schöner See, der sich durch Grundwasseranstieg in einer Sandgrube gebildet hat. Hier wurde einst Sand für die Glasindustrie abgebaut.
Vom See begaben wir uns zum Haupteingang in den Wald hinein. Als eine der ersten auffälligen Felssäulen am Rundweg ragt der Zuckerhut in die Höhe.
Dann kamen wir zum Gotischen Tor, durch das die engen Felsschluchten betreten werden.
Nach der Klamm gelangt man zu Rübezahl's Zahn und der Teufelsbrücke.
Über eine Leiter gelangt man zu einer Anhöhe...
...von der man wieder absteigt und schließlich vor dem Felsensee steht.
Auf eine kurze Bootsfahrt sollte man hier nicht verzichten! Unten: Der Große Wasserfall
Nach der Bootsexkursion steigt der Rundweg an und man kommt zum sogenannten Liebespaar.
Die "Große Aussicht" kann man über einen Stichweg erreichen. Von dort blickt man zum Felsturm der Guillotine.
Schließlich bauen sich großartig vor uns der Bürgermeister und die Bürgermeisterin auf.
Immer wieder eröffnen sich großartige Szenerien. Als wir ein Jausenbrot auspacken umschwirren uns plötzlich aggressive Wespen, die meinen Sohn leider stechen. Aber sonst war die Wanderung so abwechslungsreich und schön! Zum Überblick der Rundweg, den wir entgegen dem Uhrzeigersinn beschritten haben.
Am nächsten Tag besuchen wir die nahe Teplicer Felsenstadt (auch: Wekelsdorfer Felsen), deren Großartigkeit man im Gegensatz zur Adersbacher Felsenstadt kaum vom unscheinbaren Wegbeginn erahnen kann. Bald kommt man zum spektakulären Zugang zur Burgruine Strmen, die im 14.Jahrhundert auf einer Felsformation errichtet wurde, die nur über einen schmalen, steil aufwärts führenden Felsspalt erreichbar war.
Etwas schwindelfrei sollte man hier schon seien. Unserem Junior hat es hier gefallen!
Nach diesem Abstecher kommt man zum Goethe Denkmal in Erinnerung an dessen Besuch im Jahre 1790.
Danach beginnen die tiefen Felsschluchten mit "Sibirien".
Nach der Klamm öffnet sich das Annental. Rübezahls Zahnstocher zieht die Blicke an.
Beim Amfiteater, wo sich das Tal in zwei Abschnitte teilt, wenden wir uns nach links. Weil es schon spät ist, wollen wir nur die kleine Runde unternehmen. Von dieser Stelle werden wir unter den 50m hohen Dom- und Martinswänden zurückkehren.
Durch weitere Felsschluchten ...
...kommen wir zum sogenannten Golem.
Über den Hauptweg gelangen wir wieder zurück zum Parkplatz. Viele Wege hätte es hier noch zum Erkunden gegeben!
Ein weiterer Ausflug führt uns zum Tafelberg Ostas (700m). Dort locken das Obere und Untere Labyrinth, die eher punktuelle Gesteinsformationen bilden. Hier sieht man bereits das Obere Labyrinth.
Aber auch hier gibt es schöne Plätzchen zu entdecken. Wie die Aussichtsplattform "Na skalni Utvari", von der man zum Oberen Labyrinth hinunterblickt.
Nicht zu vergessen der Ausblick zum Unteren Labyrinth:
Zum Schluss noch die "Grotte der böhmischen Brüder", ein enger begehbarer Felsspalt.
Vieles hätte es hier noch zu entdecken gegeben, wie z.B. die Braunauer Wände (Broumovske steny). Wir fuhren jedoch weiter nach Kudowa Zdroj nach Polen. Von diesem Ausgangspunkt besuchten wir die Steinernen Schwammerl (Bledne skaly). Zuerst kommt man dort zur Aussicht.
Danach führt der Weg ins Labyrinth, das zwischen pilzförmigen Gesteinsformen gebildet wird.
Eine weitere ausgedehnte Felsenstadt befindet sich direkt am Heuschober (Szczeliniec Wielki, 919m).
Vom Schutzhaus öffnet sich ein toller Ausblick über das Braunauer Land.
Dann folgen einige phantasievolle Steingebilde, wie "Rübezahls Stuhl" , ein toller Aussichtsplatz...
Hier sieht man z.B. eine Affenfigur aus Stein.
Dann folgt ein Abstieg über Treppen in die Große Schlucht.
Ein mystischer Ort! Über Steintreppen erfolgt der weitere Abstieg.
Dass die Umgebung von Kudowa Zdroj auch andere Sehenswürdigkeiten zu bieten hat zeigen die nächsten Fotos, wie z.B. die Schädelkapelle (Kaplica Czaszek).
...oder die Wallfahrtskirche in Wambierzycze.
Bei der Rückfahrt besuchten wir noch Klodzko, ein nettes schlesisches Städtchen.
In der Festung von Klodzko saß der Soldat Trenck als Gefangener. Vielleicht erinnert sich noch jemand an den 4-Teiler mit Matthias Habich?
Nicht weit von Klodzko liegt der Wölfelfall (Vodospad Wilczki), eine weitere Sehenswürdigkeit.
Unsere sehr abwechslungsreiche Rundreise ging hier zu Ende. Das für uns völlig neue, aber interessante Reiseziel Schlesien hat uns sehr beeindruckt!!!
unglaublich schön - werde ich sicher mal hinfahren - danke für den wunderbaren Beitrag, lg Peter
AntwortenLöschenVielen Dank Peter! LG, Andreas
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