STEIERMARK: Durch die Frauenmauerhöhle



Durch die Frauenmauerhöhle

Abenteuerliches im südwestlichen Hochschwabgebirge



Nah beim Präbichl liegt eine der interessantesten Karsthöhlen der Steiermark, die man mit ohne ohne Führung auf einem etwa 640 Meter langen Gangsystem durchschreiten kann: die Frauenmauerhöhle bei Eisenerz. Als Teil des riesigen Höhlensystems der Frauenmauer-Langstein Höhlen, zählt sie mit derzeit 41km erforschter Länge und 600m Tiefe zu den größten und tiefsten Höhlensystemen Österreichs. Gleich vorweg: Nicht höhlenkundige Besucher sollten unbedingt die Höhlenführung in Anspruch nehmen, die zwischen Mitte Juni und Mitte September an Wochenenden angeboten wird. Zahlreiche Tragödien in der Höhle veranschaulichen die Gefahr einer Begehung auf eigene Faust, wenn das Licht verlöscht, oder man alleine in einen Schacht fällt und nicht mehr hinauskommt. Geht man vom Westeingang zum Osteingang, so kann selbst der Ratschlag, sich immer rechts zu halten, zu einer Verirrung in den großen Hallen führen, von denen kleinere Seitenäste abzweigen.


Ich startete von der Gsollkehre unterhalb des Präbichls. Die erste Dreiviertelstunde über bequeme Forstwege verläuft noch wenig interessant, bis man zur Gsollalm kommt. Bis hierher könnte man auch mit Kinderwagen gelangen. Vor uns ragt nun die Frauenmauer samt Westeingang der Höhle auf. Im Bild liegt das Portal links etwas oberhalb des Wandfußes.



Von der Gsollhütte (1201m) zweigt der Weg links ab. Bis zur Hinteren Gsoll führt noch ein komotter Karrenweg. Danach setzt ein Steig in Kehren fort, bis der Weg zur Frauenmauerhöhle rechts abzweigt.




Der Steig führt nun an den Wandfuß heran, von dem steile Treppenanlagen in die Felsen hochführen.




Nach der ersten Treppe kommt man zum Illmeierplatzl, einem Rastplatz mit Höhlenbuch, von dem man eine schöne Aussicht hat. Die Führung vom Westeingang der Frauenmauerhöhle startet um jeweils 11 und 13 Uhr. 








Danach führen zwei Eisentreppen weiter zum Westportal.


 





Gleich rechts vom Höhleneingang führt eine senkrechte Leiter zum Domizil des Höhlenführers. Ich bleibe aber herunten und warte, bis er runterkommt.






Um zum Durchgang zu kommen, muss man sich vom Hauptgang rechts in einen Nebengang halten. 





Während der Führung hatte ich aus Zeitgründen das Stativ nicht mehr in Verwendung. Nach der sogenannten Kirche kommt man zu einem Deckenversturz, wo man sich wieder rechts halten muss. Gleich dahinter wird es seeeehr eng - da muss man durch die Klamm





Über eine Treppe geht es weiter hinauf.





Dann kommt man zum Umgang, einem riesenhaften Felspfeiler mit einer Gedenkstätte für drei verunglückte Studenten, die nach Verlöschen der einzigen Lichtquelle versucht hatten, sich an der Höhlenwand weiterzutasten - und den Pfeiler mehrmals umrundeten...





Unmittelbar danach steht man in der großen Halle des Domes, von dem mehrere Gangverästelungen abzweigen. Wir halten uns geradeaus, dann leicht rechts. 





Es folgt die Kreuzhalle mit einer Anbindung des Vereinslabyrinthes. Bei einer niedrigen Stelle der Höhlendecke schlüpfen wir in den nächsten Gang und gelangen so zur Elisabethhalle. Eine Inschrift erinnert an den Besuch der Kaiserin Sisi.





Dann erreichen wir den Osteingang. Im Rückblick die Elisabethhalle.





50 Minuten haben wir mit kurzen Pausen durch die Höhle gebraucht. Für die Höhlenführung werden 5 Euro verlangt. Dann richtet sich der Blick talauswärts auf den zentralen Hochschwab.





Eine eindrucksvolle Felswelt umgibt uns. Einige Steigpassagen verlaufen drahtseilgesichert und sind etwas ausgesetzt.





Ich quere hinüber zum Neuwaldeggsattel (1575m), von dem sich tolle Ausblicke, wie zur Frauenmauer, ergeben.





Nördlich zeigt sich der Ebenstein.





Beim Wegkreuz halte ich mich in Richtung Gsollalm. Entlang des Weges ergeben sich weitere schöne Ausblicke zur Kaiserschildgruppe und dem Pfaffenstein. Dahinter im Dunst zeigt sich der Lugauer und das Hochtor, tief unterhalb liegt die Gsollalm.





Die Gsollhütte mit Wirtschaftsgebäude.





Auch die bizarren Spitzen der Griesmauer (rechts die TAC-Spitze) beeindrucken.





Von der Gsollalm bin ich in einer halben Stunde unten beim Parkplatz. Eine interessante Bergtour endet.

Diese Tour wird im Buchprojekt "Wilde Wege Ostösterreich" (Rother Verlag) erscheinen.

1 Kommentar:

  1. Tolle Beschreibung, war neulich dort und habe es aber nur bis zum gelben Schild "Frauenmauerhöhle 30 min" geschafft. Dann hat mich der Mut verlassen.

    AntwortenLöschen