NIEDERÖSTERREICH: Klettersteigrunde im Großen Höllental


Klettersteigrunde im Grand Canyon der Rax

Über die Teufelsbadstube und den Wachthüttelkamm


Nach über 20 Jahren besuche ich wieder einmal den Teufelsbadstubensteig. Damals noch ohne spezielle Ausrüstung. Diesmal mit Steinschlaghelm und Klettersteigset, welches ich mir bei Salewa Store Wien ausgeborgt habe. Schon damals hat mich dieser Höllenschlund des Großen Höllentals äußerst imponiert. Von unten gesehen würde man nicht für möglich halten, dass man die Loswand einigermaßen in geringer Schwierigkeit (B) bezwingen könnte. Keinesfalls sollte man diesen Steig aber unterschätzen. Das Gelände ist durchwegs steil abfallend, auch wenn uns immer wieder Gehgelände mitten in der Felswand überrascht. Ein Ausrutscher könnte jedoch fatale Folgen haben!

Ich fahre also zum kleinen Parkplatz nach dem Weichtalhaus unmittelbar vor dem Tunnel. In wenigen Minuten erreiche ich die schier endlose Schönbrunnerstiege.





Während im Höllental noch noch einige Nebelschwaden aufsteigen, ist das Große Höllental schon frei.





Der Zustieg zum Teufelsbadstubensteig erfolgt über eine breite Schotterstraße und biegt im Talschluss bei einem haushohen Felsbrocken nach links. Insgesamt muss man etwa mit 1 - 1 1/4 Std. rechnen. Am Beginn des Teufelsbadstube Klettersteiges leitet eine steile Rampe hinauf in die Loswand





Obwohl ich generell schwindelfrei bin, achte ich nicht auf das, was hinter mir liegt. Dieser Abschnitt ist ziemlich ausgesetzt. Ich komme zur ersten Leiter, über die man aus einer Felsrinne hinaus kommt.





Im Rückblick:





Über eine Felsecke gelangt man in Gehgelände. Bald steht man vor der senkrechten Leiter, die zur Teufelsbadstube hinauf führt.






Der Blick von der Halbhöhle ins Große Höllental ist atemberaubend. Man sieht das Gehgelände mitten in der steil abfallenden Felswand. Leider hält sich das Wetter auf der Rax aber nicht an die gute Wettervorhersage, denn die Wolken ziehen unaufhörlich aus der Steiermark über die Rax und schenken kaum Sonnenstrahlen mehr. 





Rechts am Bildrand führt der Steig über ein Felsband aus dem Überhang hinaus. Wenige Minuten später kommt man zu einem Felsriegel mit einer bonsaiartigen Lärche. Ein schönes Platzerl für eine erste Rast!





Grandiose Tiefblicke auf den bisher zurückgelegten Wegabschnitt...





  
Dann setzt der Steig fort zu einer Felsrinne mit Gedenktafeln an zwei Verunglückte. Ich versuche, diesen steinschlaggefährdeten Bereich so schnell wie möglich zu bewältigen...





Schließlich gelangt man über ausgesetztes Gehgelände in einen weiteren Felskessel, in dem ein Schuttstrom abwärts zieht. Sicherungen gibt es ab hier nur mehr selten, obwohl einige Kletterstellen bis zu SG I darunter sind.





Der Steig umgeht den schwarz gefleckten Felsen am Felsfuß nach links, schwenkt nach rechts und dann nach links oberhalb der mittleren Felsstufe über eine Schulter.





Auch hier schenkt der geröllige Steig immer wieder schöne Blicke ins Große Höllental.





Es folgt eine Aussichtskuppe mit Rastplatz. 





Der weitere Steigverlauf verläuft über normales Gehgelände. Nach der Einmündung des Preintalersteiges ergibt sich am Rand der Loswand nochmals ein toller Ausblick. Rund 2 Stunden kann man für die Begehung des Teufelsbadstubensteiges veranschlagen. Junge Sportler sind vermutlich schneller. Ältere oder Gruppen mit Kindern vielleicht noch langsamer.


 

Nach wenigen Minuten trifft man danach auf den querenden Wachthüttelkammsteig, dem ich links abwärts folge. Auch hier kommt man an einigen Passagen nah an den oberen Rand der Felsabbrüche.






Bald beginnen die ersten der 28 Leitern, von denen die meisten sehr flach am Boden angebracht sind. Anstrengend erweist sich die Begehung dieses leichten Klettersteiges (A) jedoch durchaus.





Oben sieht man eine der wenigen steiler geneigten Leitern. Nach unten hin wird das Gelände zum Höllental immer steiler abfallender, sodass man quasi aus der Vogelperspektive zur Schwarza hinab sieht. Nach etwa 1 1/2 Std. von der Einmündung des Teufelsbadstubensteiges erreicht man wieder den Parkplatz.

Dieser Tourenvorschlag wird im Wanderführer "Wilde Wege Ostösterreich" (Rother Verlag) erscheinen.




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