WIEN: Panoramen vom Hochhaus Herrengasse und vom DC Tower 1
Ein Besuch im Zuge Open House Wien 2016
Im Zuge der Veranstaltung Open House Wien waren am 10. und 11.9.2016 wieder zahlreiche Gebäude kostenlos zu besichtigen. Wir stürzten uns in den Trubel und warteten beim Hochhaus Herrengasse im Ersten Bezirk fast eine Stunde. Beim DC Tower mit der höchsten Aussichtsterrasse Österreichs auf 207m Höhe betrug die Wartezeit sogar 1 1/4 Std. Ich will Euch die tolle Aussicht von diesen zwei Gebäuden vorstellen.
1. Bezirk Hochhaus Herrengasse 6-8: um 1930 erbaut, damals das höchste Gebäude Wiens. Architektonisch sieht das Haus von der Straßenseite gar nicht so hoch aus, aber der Blick von der Aussichtsterrasse ist eine Wucht! Die Nähe vieler historischer Gebäude der Altstadt macht hier den besonderen Reiz aus, vor allem der nahe Stephansdom und die Peterskirche:
Michaelerkirche und Hofburg
Hofburg, Museen und Twin Tower
Minoritenkirche und Rathaus
Und der Blick von den Stiegen
22. Bezirk: Am nächsten Tag besuchte ich den Donau City Tower (DC Tower 1), das höchste Büro-, Wohnhaus Österreichs. Dieses Hochhaus soll in Zukunft durch einen kleineren Turm ergänzt werden, sodass die beiden Türme wie ein Tor im Norden Wiens aussehen sollen.
Von der Inneren Stadt ist man hier schon sehr weit entfernt. Baulich ist auf der zur Innenstadt gewandten Seite ein Cafe angeordnet, das man von der Aussichtsterrasse her nicht betreten kann.
Obwohl die Aussichtsterrasse nach oben hin frei angeordnet ist, spiegeln die seitlich angeordneten Glaselemente doch sehr stark, sodass meiner Meinung der Ausblick vom nahen Donauturm freier und besser ist. Die Panoramaterrasse, die man auch nach Voranmeldung besichtigen darf, ist wie ein U im Grundriss angeordnet.
Am schönsten finde ich den Blick auf Donau, Donau- und UNO-City, sowie auf die Alte Donau mit dem Ares Tower.
Hier der Blick zur UNO City
Und zum Donauturm, Kahlenberg und Bisamberg (Panorama)
Nächstes Jahr wird Open House Wien wieder stattfinden. Infos dazu erhält man auf der Seite http://www.openhouse-wien.at/de/
Klettersteigrunde im Grand Canyon der Rax
Über die Teufelsbadstube und den Wachthüttelkamm
Nach über 20 Jahren besuche ich wieder einmal den Teufelsbadstubensteig. Damals noch ohne spezielle Ausrüstung. Diesmal mit Steinschlaghelm und Klettersteigset, welches ich mir bei Salewa Store Wien ausgeborgt habe. Schon damals hat mich dieser Höllenschlund des Großen Höllentals äußerst imponiert. Von unten gesehen würde man nicht für möglich halten, dass man die Loswand einigermaßen in geringer Schwierigkeit (B) bezwingen könnte. Keinesfalls sollte man diesen Steig aber unterschätzen. Das Gelände ist durchwegs steil abfallend, auch wenn uns immer wieder Gehgelände mitten in der Felswand überrascht. Ein Ausrutscher könnte jedoch fatale Folgen haben!
Ich fahre also zum kleinen Parkplatz nach dem Weichtalhaus unmittelbar vor dem Tunnel. In wenigen Minuten erreiche ich die schier endlose Schönbrunnerstiege.
Während im Höllental noch noch einige Nebelschwaden aufsteigen, ist das Große Höllental schon frei.
Der Zustieg zum Teufelsbadstubensteig erfolgt über eine breite Schotterstraße und biegt im Talschluss bei einem haushohen Felsbrocken nach links. Insgesamt muss man etwa mit 1 - 1 1/4 Std. rechnen. Am Beginn des Teufelsbadstube Klettersteiges leitet eine steile Rampe hinauf in die Loswand.
Obwohl ich generell schwindelfrei bin, achte ich nicht auf das, was hinter mir liegt. Dieser Abschnitt ist ziemlich ausgesetzt. Ich komme zur ersten Leiter, über die man aus einer Felsrinne hinaus kommt.
Im Rückblick:
Über eine Felsecke gelangt man in Gehgelände. Bald steht man vor der senkrechten Leiter, die zur Teufelsbadstube hinauf führt.
Der Blick von der Halbhöhle ins Große Höllental ist atemberaubend. Man sieht das Gehgelände mitten in der steil abfallenden Felswand. Leider hält sich das Wetter auf der Rax aber nicht an die gute Wettervorhersage, denn die Wolken ziehen unaufhörlich aus der Steiermark über die Rax und schenken kaum Sonnenstrahlen mehr.
Rechts am Bildrand führt der Steig über ein Felsband aus dem Überhang hinaus. Wenige Minuten später kommt man zu einem Felsriegel mit einer bonsaiartigen Lärche. Ein schönes Platzerl für eine erste Rast!
Grandiose Tiefblicke auf den bisher zurückgelegten Wegabschnitt...
Dann setzt der Steig fort zu einer Felsrinne mit Gedenktafeln an zwei Verunglückte. Ich versuche, diesen steinschlaggefährdeten Bereich so schnell wie möglich zu bewältigen...
Schließlich gelangt man über ausgesetztes Gehgelände in einen weiteren Felskessel, in dem ein Schuttstrom abwärts zieht. Sicherungen gibt es ab hier nur mehr selten, obwohl einige Kletterstellen bis zu SG I darunter sind.
Der Steig umgeht den schwarz gefleckten Felsen am Felsfuß nach links, schwenkt nach rechts und dann nach links oberhalb der mittleren Felsstufe über eine Schulter.
Auch hier schenkt der geröllige Steig immer wieder schöne Blicke ins Große Höllental.
Es folgt eine Aussichtskuppe mit Rastplatz.
Der weitere Steigverlauf verläuft über normales Gehgelände. Nach der Einmündung des Preintalersteiges ergibt sich am Rand der Loswand nochmals ein toller Ausblick. Rund 2 Stunden kann man für die Begehung des Teufelsbadstubensteiges veranschlagen. Junge Sportler sind vermutlich schneller. Ältere oder Gruppen mit Kindern vielleicht noch langsamer.
Nach wenigen Minuten trifft man danach auf den querenden Wachthüttelkammsteig, dem ich links abwärts folge. Auch hier kommt man an einigen Passagen nah an den oberen Rand der Felsabbrüche.
Bald beginnen die ersten der 28 Leitern, von denen die meisten sehr flach am Boden angebracht sind. Anstrengend erweist sich die Begehung dieses leichten Klettersteiges (A) jedoch durchaus.
Oben sieht man eine der wenigen steiler geneigten Leitern. Nach unten hin wird das Gelände zum Höllental immer steiler abfallender, sodass man quasi aus der Vogelperspektive zur Schwarza hinab sieht. Nach etwa 1 1/2 Std. von der Einmündung des Teufelsbadstubensteiges erreicht man wieder den Parkplatz.
Dieser Tourenvorschlag wird im Wanderführer "Wilde Wege Ostösterreich" (Rother Verlag) erscheinen.
Durch die Frauenmauerhöhle
Abenteuerliches im südwestlichen Hochschwabgebirge
Nah beim Präbichl liegt eine der interessantesten Karsthöhlen der Steiermark, die man mit ohne ohne Führung auf einem etwa 640 Meter langen Gangsystem durchschreiten kann: die Frauenmauerhöhle bei Eisenerz. Als Teil des riesigen Höhlensystems der Frauenmauer-Langstein Höhlen, zählt sie mit derzeit 41km erforschter Länge und 600m Tiefe zu den größten und tiefsten Höhlensystemen Österreichs. Gleich vorweg: Nicht höhlenkundige Besucher sollten unbedingt die Höhlenführung in Anspruch nehmen, die zwischen Mitte Juni und Mitte September an Wochenenden angeboten wird. Zahlreiche Tragödien in der Höhle veranschaulichen die Gefahr einer Begehung auf eigene Faust, wenn das Licht verlöscht, oder man alleine in einen Schacht fällt und nicht mehr hinauskommt. Geht man vom Westeingang zum Osteingang, so kann selbst der Ratschlag, sich immer rechts zu halten, zu einer Verirrung in den großen Hallen führen, von denen kleinere Seitenäste abzweigen.
Ich startete von der Gsollkehre unterhalb des Präbichls. Die erste Dreiviertelstunde über bequeme Forstwege verläuft noch wenig interessant, bis man zur Gsollalm kommt. Bis hierher könnte man auch mit Kinderwagen gelangen. Vor uns ragt nun die Frauenmauer samt Westeingang der Höhle auf. Im Bild liegt das Portal links etwas oberhalb des Wandfußes.
Von der Gsollhütte (1201m) zweigt der Weg links ab. Bis zur Hinteren Gsoll führt noch ein komotter Karrenweg. Danach setzt ein Steig in Kehren fort, bis der Weg zur Frauenmauerhöhle rechts abzweigt.
Der Steig führt nun an den Wandfuß heran, von dem steile Treppenanlagen in die Felsen hochführen.
Nach der ersten Treppe kommt man zum Illmeierplatzl, einem Rastplatz mit Höhlenbuch, von dem man eine schöne Aussicht hat. Die Führung vom Westeingang der Frauenmauerhöhle startet um jeweils 11 und 13 Uhr.
Danach führen zwei Eisentreppen weiter zum Westportal.
Gleich rechts vom Höhleneingang führt eine senkrechte Leiter zum Domizil des Höhlenführers. Ich bleibe aber herunten und warte, bis er runterkommt.
Um zum Durchgang zu kommen, muss man sich vom Hauptgang rechts in einen Nebengang halten.
Während der Führung hatte ich aus Zeitgründen das Stativ nicht mehr in Verwendung. Nach der sogenannten Kirche kommt man zu einem Deckenversturz, wo man sich wieder rechts halten muss. Gleich dahinter wird es seeeehr eng - da muss man durch die Klamm.
Über eine Treppe geht es weiter hinauf.
Dann kommt man zum Umgang, einem riesenhaften Felspfeiler mit einer Gedenkstätte für drei verunglückte Studenten, die nach Verlöschen der einzigen Lichtquelle versucht hatten, sich an der Höhlenwand weiterzutasten - und den Pfeiler mehrmals umrundeten...
Unmittelbar danach steht man in der großen Halle des Domes, von dem mehrere Gangverästelungen abzweigen. Wir halten uns geradeaus, dann leicht rechts.
Es folgt die Kreuzhalle mit einer Anbindung des Vereinslabyrinthes. Bei einer niedrigen Stelle der Höhlendecke schlüpfen wir in den nächsten Gang und gelangen so zur Elisabethhalle. Eine Inschrift erinnert an den Besuch der Kaiserin Sisi.
Dann erreichen wir den Osteingang. Im Rückblick die Elisabethhalle.
50 Minuten haben wir mit kurzen Pausen durch die Höhle gebraucht. Für die Höhlenführung werden 5 Euro verlangt. Dann richtet sich der Blick talauswärts auf den zentralen Hochschwab.
Eine eindrucksvolle Felswelt umgibt uns. Einige Steigpassagen verlaufen drahtseilgesichert und sind etwas ausgesetzt.
Ich quere hinüber zum Neuwaldeggsattel (1575m), von dem sich tolle Ausblicke, wie zur Frauenmauer, ergeben.
Nördlich zeigt sich der Ebenstein.
Beim Wegkreuz halte ich mich in Richtung Gsollalm. Entlang des Weges ergeben sich weitere schöne Ausblicke zur Kaiserschildgruppe und dem Pfaffenstein. Dahinter im Dunst zeigt sich der Lugauer und das Hochtor, tief unterhalb liegt die Gsollalm.
Die Gsollhütte mit Wirtschaftsgebäude.
Auch die bizarren Spitzen der Griesmauer (rechts die TAC-Spitze) beeindrucken.
Von der Gsollalm bin ich in einer halben Stunde unten beim Parkplatz. Eine interessante Bergtour endet.
Diese Tour wird im Buchprojekt "Wilde Wege Ostösterreich" (Rother Verlag) erscheinen.