USA: The Wave vs. White Pocket
Eine Berühmtheit gegen ein zunehmend beliebtes Ausflugsziel in Utah bzw. Arizona
Für die Eine braucht man eine Erlaubnis (permit), welche mit viel Glück vom BLM (Büro für Landmanagement in Kanab) im Zuge einer Lotterie erteilt wird. Für das andere Ziel ist ein 4x4 Allrad Auto erforderlich, um überhaupt in die Nähe zu kommen. Manche meinen sogar, White Pocket hätte mehr verschiedene Formationen zu bieten. Nun, wer behauptet, dass am Weg zur Wave nur diese eine Formation von Interesse wäre, der muss schon blind sein. Allein schon der Zustiegsweg zur Wave ist ein mittelgroßes Abenteuer und stellt einige Anforderungen an Orientierung, Wegfindung und Ausdauer. Aus diesen Gründen wird die White Pocket als Alternative zur Wave gesehen. Wir haben beide gemacht.
Teil 1) The Wave.
Mit der Permit bekommt man auch einen Plan mit Orientierungsbildern, denn der Weg ist nicht markiert und verläuft großteils über Felsplatten. Wasservorräte sollte man bei der Wave unbedingt reichlich mit sich führen, sonst besteht die Gefahr der Dehydratation. Wir haben die Wave auf eigene Faust durchgeführt. Ein SUV mit mehr Bodenfreiheit ist hier bei der Anreise über die unbefestigte House Rock Valley Road von Vorteil, kann aber bei trockener Wetterlage befahren werden. Vom Parkplatz am Wire Pass Trailhead, wo wir uns registrieren, folgen wir zuerst Pfaden, dann einem breiten Schotterweg im sich öffnenden östlichen Talboden in Richtung Wire Pass. Völlig unscheinbar zweigt nach einer Linksschleife der unmarkierte Pfad zur Wave rechts ab, dem wir hinauf zu einem Sandplateau folgen.
Hier folgen wir stets den Trampelspuren im Sand. Gegenüber und schräg voraus zeigen sich größere Felsformationen:
Schließlich senkt sich der Weg hinunter zum Fuß der Felsen. Im Orientierungsblatt ist die Einschartung ersichtlich, über die wir über gewachsenen Fels ansteigen müssen. Der Weg beschreibt hier einen Linksbogen.
Trifft man in der Einschartung auf einen Orientierungspflock, so ist man richtig. Für den weiteren Wegverlauf versuchen wir, die nächstliegenden Orientierungspflöcke auszumachen und anzupeilen. Einen sichtbaren Weg gibt es ab hier nicht mehr, dieser verläuft nun über schräge Felsplatten.
Twin Teepees geben uns den Weg vor. Da muss man rechts daran vorbei. Sehr interessant zeigen sich bereits hier die Schichtungen der Sandsteine.
Dahinter wartet bereits ein Heer von "braunen Krapfen".
Am besten, man hält sich nun möglichst nah am Fuße der westseitigen Felsformationen. Voraus erkennt man bereits in einiger Distanz unser Ziel: Die Wave liegt unterhalb eines Gipfels, unter dem sich ein markanter Einriss im Fels zeigt.
Die westseitigen Felsformationen zeigen auch hier bereits deutliche Schichtungen, sowie Rotfärbungen, während den Gipfeln selbst ein Sahnehäubchen aufgesetzt zu sein scheint. So ähnliche Felsformationen gibt es auch im White Pocket.
Am Horizont zeigen sich weitere Teepees im Süden. Diese liegen wohl im Gebiet Coyote Buttes South, wo man auch eine Permit braucht, die aber leichter zu bekommen ist als bei der wave.
Immer deutlicher zeigt sich voraus die Wave-Formation. Im Zoom kann man bereits die Besucher im Gebiet erkennen. Die Anzahl sollte pro Tag auf 48 Personen beschränkt sein. Vor unserem Ziel liegt also noch ein Abstieg und Aufstieg über einen Felsabhang.
Dazwischen eingelagert sind einige etwas mühsamere Sandpassagen. Aber mit dem Ziel vor Augen mobilisieren wir die letzten Kräfte. Die Weglänge bis hier hin ist nicht zu unterschätzen. Über gestufte Felsplatten bahnen wir uns den Weg immer höher.
Kurz vor der Wave werden auch die umliegenden Felsen bunter.
Dann endlich! Nach einigen Stunden stehen wir vor dem Eingang zur Wave.
Hier teilen sich die Wege. Der Hauptzugang ist links. Ich gehe aber rechts in einen ebenfalls sehr schönen Seiten-Canyon, quasi vom Hintertürl...
Hält man sich von der Einsattelung links, dann kommt man durch einen kurzen Slot-Canyon.
Der Slot-Canyon mündet an eine Stelle mit zwei anderen Canyons. Links befindet sich eine fotogene Lacke und rechts zieht sich die weltberühmte Wave hinauf. Die bekannte Ansicht der steinernen "Welle" ergibt sich im Blick talauswärts.
Abschließend möchte ich feststellen, dass es im White Pocket zwar ähnliche Formationen und Schichtungen gibt, jedoch nicht in dieser Eleganz und Perfektion wie der Wave. Die Wave muss man sich verdienen, über einen nicht zu unterschätzenden Trail. Ein Besucher meinte, manche warten schon 20 Jahre auf die Permit. Wir hatten das Lotterieglück gleich beim ersten Mal. Es gibt auch noch sehenswerte Felsbögen oberhalb der Wave, die wir uns angesichts des weiten Rückweges nicht mehr angesehen haben.
Zuletzt noch ein paar Impressionen vom Rückweg...
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